Wandernde Atome: Erstmals Roaming bei Biomolekül beobachtet

09.06.2022

Roaming ist ein Phänomen unter Reaktionsdynamiken von Molekülen, welches kürzlich erstmals direkt beobachtet werden konnte. Dabei löst sich ein Atom eines Moleküls, wandert um das Molekül herum und lagert sich plötzlich an einer anderen Stelle wieder an. Theoretischen Chemiker*innen um Philipp Marquetand von der Universität Wien ist es nun gelungen, dieses Roaming bei der Aminosäure Tyrosin, einem wichtigen körpereigenen Baustein von Peptiden und Proteinen, zu detektieren. Ihre Studie erschien in "Nature Chemistry".

Erstautorin Julia Westermayr hat über das uni:docs-Programm der Uni Wien und das Doktoratsprogramm „MolTag“ kürzlich ihre Doktorarbeit abgeschlossen hat und arbeitet nun mit einem FWF-Schrödinger-Stipendium an der University of Warwick.

Durch Licht ausgelöste Reaktion am Tyrosin-Molekül, die zum Phänomen „Roaming“ führt (© J. Westermayr, P. Marquetand)

V.l.n.r.: Leticia González und Philipp Marquetand vom Institut für Theoretische Chemie mit Erstautorin Julia Westermayr (© J. Westermayr, P. Marquetand)