Spezielle Vorlesung - Christian Köberl, Wien: Meteoriten: Information und Gefahr aus dem All

Wann: Montag, 9.12.2019, 15:00

Wo: Carl Auer von Welsbach Hörsaal, Boltzmanngasse 1, 1090 Wien

Meteorite sind Überreste aus der Entstehungszeit des Sonnensystems und kommen hauptsächlich aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Meteoritenfälle sind seit dem Altertum bekannt; früher wurde angenommen, dass Meteorite Erscheinungen der Erdatmosphäre sind, und erst seit dem 19. Jahrhundert ist ihre extraterrestrische Herkunft bestätigt. Seltene Meteoritentypen kommen sogar von Mond oder Mars. Das Wiener Naturhistorische Museum hat eine der größten Meteoritensammlungen der Welt, gleichzeitig die älteste derartige Sammlung, und die größte Meteoritenschausammlung der Welt. Hier wird die Geschichte der Meteoritenforschung, aber auch aktuelle Forschungsergebnisse ausführlich dokumentiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein wesentlicher Aspekt beschäftigt sich auch mit Einschläge außerirdischer Körper (Kleinplaneten; Kometenkerne) auf der Erde zählen zu den spektakulärsten und energiereichsten geologischen Prozesses, die wir kennen. Einschlagsereignisse sind in der Geschichte unseres Sonnensystems viel wichtiger als noch vor wenigen Jahren vermutet.


Christian Köberl ist Professor für Impaktforschung und Planetare Geologie an der Universität Wien, wo er auch stellvertrendender Leiter des Department für Lithosphärenforschung ist. Seit Ende 2009 ist er auch Generaldirektor des Naturhistorischen Museums in Wien. Köberl hat an der Technischen Universität Wien Chemie und Physik, und an der Universität Wien Astronomie studiert, und 1983 an der Universität Graz mit einem Thema aus der Kosmochemie in Astronomie und Chemie promoviert, und hat sich 1990 nach einem mehrjährigen Gastaufenthalt bei der NASA in Houston an der Universität Wien in den Erdwissenschaften (Geo- und Kosmochemie) habilitiert. Es folgten Gastprofessuren am Dartmouth College in New Hampshire (USA), University of the Witwatersrand (Johannesburg, Südafrika) und Open University (England). 2004 wurde er zum korrespondierenden und 2006 zum wirklichen Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Er ist Autor/Herausgeber von 16 Büchern und über 460 peer-reviewten wissenschaftlichen Arbeiten; ein Asteroid wurde ihm zu Ehren "Koeberl" genannt.

https://www.nhm-wien.ac.at/

https://lithosphere.univie.ac.at/

 

 

Impakt-Forscher Christian Köberl (Copyright: NMH Wien)