Katharina Groß tritt Professur für Didaktik der Chemie an

13.04.2018

Mit 1. April hat Katharina Groß ihre Professur für Didaktik der Chemie an der Fakultät sowie am Zentrum für LehrerInnenbildung angetreten. Sie kommt von der Universität zu Köln an die Universität Wien – mit einem innovativen Schülerlabor im Gepäck.

"Chemie war immer meine Leidenschaft. Außerdem wollte ich schon immer Lehrerin werden", sagt die gebürtige Brühlerin. Katharina Groß studierte Sport und Chemie, legte ihr erstes und zweites Staatsexamen ab und war zuletzt als Juniorprofessorin für Naturwissenschaftsdidaktik mit Schwerpunkt Sonderpädagogik am Institut für Chemiedidaktik an der Universität zu Köln tätig. Mit der Fachdidaktik Chemie habe sich die perfekte Kombination ihrer zwei größten Interessen ergeben.

Nicht Fisch, nicht Fleisch?

Die größte Herausforderung der Fachdidaktik sieht die Deutsche darin, die Brückenfunktion zwischen den Fächern einzunehmen. "Bei uns sagt man oft: Wir sind nicht Fisch, nicht Fleisch. Wir beschäftigen uns mit domänenspezifischen Lehr- und Lernprozessen der Chemie, synthetisieren und produzieren aber nichts. Gleichzeitig legen wir pädagogisch-psychologische Erkenntnisse für unsere Vermittlungskonzepte zu Grunde, aber nur Pädagogik bzw. Psychologie reicht auch nicht. Wir müssen uns also auf beiden Seiten gut positionieren – sind wir doch ein wichtiges Bindeglied, denn wir ziehen letztendlich die Chemiker bzw. Fachdidaktiker und Chemielehrer von morgen heran", sagt Groß.

Chemie sei ein schwieriges Fach, so Groß, welches abstraktes Denken und Modellvorstellungsvermögen benötigt. Gleichzeitig werde das Schülerspektrum in den Klassen immer breiter, etwa durch die Inklusion von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder mit Migrationshintergrund. "Wir müssen die Lehrer noch stärker sensibilisieren und ihnen Wege aufzeigen, wie man die Lernvoraussetzungen schafft, dass möglichst alle Schüler Chemie begreifen."

ELKE Austria – „Beitrag zum Lernen“

In Köln entwickelte Katharina Groß das Schülerlabor ELKE (Experimentieren – Lernen – Kompetenzen Erwerben). Der Aufbau von ELKE an der Universität Wien wird einer ihrer Arbeitsschwerpunkte sein: "Das Besondere an diesem Schülerlabor ist, dass wir das Labor an den Schulunterricht anbinden." Schüler besuchen an einem Tag der Woche die Universität. Gleichzeitig bekommen die Lehrer Material für den Schulunterricht zur Vor- und Nachbereitung mit den Schülern. Bei ELKE sind zudem Studierende eingebunden, die so "Lehrerfahrung im Schonraum" - und ECTS-Punkte - sammeln. ELKE umfasst verschiedene Themen und verknüpft sie mit unterschiedlichen fachdidaktischen Schwerpunkten. "ELKE ist für uns ein Beitrag zum Lernen", meint Groß – eine Lernerfahrung für alle Beteiligten.

Kontakt

Univ.-Prof. Dr.sc.ed. Katharina Groß

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