Preis für gute Lehre 2024

Am 12. Mai wurden zum fünften Mal die Gewinner*innen des Lehrpreises der Studierenden an der Fakultät für Chemie ausgezeichnet.

Die Studierendenvertretung IG Chemie organisiert seit 2020 die jährliche Vergabe des Preises für gute Lehre, der seit 2023 getrennt in den Kategorien Bachelor- und Masterstudien verliehen wird. In einer ersten Runde nominieren Studierende bis zu drei Lehrpersonen. Anschließend wählen sie in einer zweiten Abstimmungsrunde aus den zehn meistgenannten die Preisträger*innen.

Dekan Christian Becker eröffnete die Veranstaltung und hob die Bedeutung von kritischem Faktenwissen hervor, um neue Inhalte einordnen zu können – auch in einer Zeit, in der Informationen jederzeit digital verfügbar sind. Besonders in der Bachelorlehre komme es darauf an, aus der Fülle der Inhalte gezielt das auszuwählen, was Studierende wirklich wissen und verstehen sollen.

Was ist gute Lehre?

Vor der Preisverleihung lud die IG Chemie zu einer Diskussionsrunde mit den Nominierten ein. Teilgenommen haben Ellen Backus, Wolfgang Kandioller, Aron Igal Kropp, Michael Malarek, Katharina Pallitsch, Jessica Walker sowie Elisabeth Hofer, seit April 2025 Professorin für Didaktik der Chemie. Die zentrale Frage lautete: Was ist 2024 der wichtigste Aspekt guter Lehre?

Übereinstimmend betonten die Teilnehmer*innen, dass Lehre dann gelingt, wenn möglichst viele Studierende das Lernziel erreichen. Gute Lehre erfordere eine klare Struktur, verständliche Vermittlung, unterschiedliche Zugänge und die Bereitschaft, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Für Ellen Backus ist es besonders wichtig, ihre Lehrveranstaltungen interaktiv zu gestalten und möglichst umfassend auf die Fragen der Studierenden einzugehen. Wolfgang Kandioller sieht es ähnlich, auch wenn das gerade bei großen Lehrveranstaltungen nicht immer einfach ist.

Skeptisch äußerten sich die Diskutanten zum Thema Künstliche Intelligenz in der Lehre. KI könne zwar bei repetitiven Aufgaben unterstützen, doch gerade Studienanfänger*innen sollten sie keinesfalls als Nachschlagewerk benutzen. Sie müssen die Kompetenz entwickeln zu beurteilen, welchen Antworten sie vertrauen können. Aron Igal Kropp betonte, dass man noch lange nicht von echter künstlicher Intelligenz sprechen könne und dass die derzeitigen Algorithmen unter Einsatz erheblicher Ressourcen spezialisiert und auf ihre Aufgabe trainiert werden müssten, um sinnvoll eingesetzt werden zu können. Elisabeth Hofer warnte zudem vor einem Verlust der sozialen Interaktion durch den Einsatz digitaler Werkzeuge, da Lernen und Studieren zutiefst soziale Prozesse seien.

Zum Abschluss der Runde wurde nach persönlichen Erfahrungen und Empfehlungen für Kolleg*innen und zukünftige Kolleg*innen gefragt: „Lehrende sollten die Rückmeldungen der Studierenden wertschätzen”, appellierte Wolfgang Kandioller: „Nur durch diese Resonanz kann man sich verbessern und weiterentwickeln”. Michael Malarek schloss sich dem an: "Man sollte sich nie mit dem Erreichten zufrieden geben und vor allem die eigene Begeisterung für das Fach an die Studierenden weitergeben".

And the winners are...

Anschließend verkündete Roland Pantucek die Gewinner*innen des Lehrpreises 2024:

Kategorie Masterstudien:

  • 1. Platz: Samuel Meier-Menches (Assistenzprofessor für Translationale Präzisionsanalytik in der individualisierten Medizin) und Verena Pichler (Alumna der Fakultät und Assoziierte Professorin am Department für Pharmazeutische Wissenschaften)
  • 2. Platz: Margit Cichna-Markl (Professorin für Analytische Chemie)
  • 3. Platz: Marc Pignitter (Professor für Analytische Lebensmittelchemie und Lebensmittelentwicklung am Institut für Physiologische Chemie)

Kategorie Bachelorstudien:

  • 1. Platz: Wolfgang Kandioller (Senior Scientist, Institut für Anorganische Chemie)
  • 2. Platz: Michael Malarek (Senior Scientist und Senior Lecturer, Institut für Anorganische Chemie)
  • 3. Platz: Clemens Schmetterer (Senior Lecturer, Institut für Physikalische Chemie)

Dekan Christian Becker gratulierte den Preisträger*innen im Namen der Fakultät, die sich freut, den Preis auch in diesem Jahr wieder finanziell zu unterstützen, um die Bedeutung exzellenter Lehre zu würdigen.

Interviews mit den Nominierten, auch aus den Vorjahren, können auf der Homepage der IG Chemie nachgelesen werden.

Das war der Preis für gute Lehre 2024