Herzstück der Facility ist ein hochauflösendes konfokales Fluoreszenzmikroskop aus dem Imaging Labor des Instituts für Lebensmittelchemie und Toxikologie. Das moderne Mikroskop unterstützte ForscherInnen bisher z.B. bei der Lokalisierung von Nanostrukturen und bioaktiven Lebensmittelinhaltsstoffen sowie bei der Aufklärung und Charakterisierung molekularer Wirkmechanismen in biologischen Systemen.
Erfolgreich ausgeführte Projekte bearbeiteten die Charakterisierung von morphologischen Veränderungen, assoziiert mit pathophysiologischen Prozessen, sowie die Wirkungsanalyse von Drug-Delivery-Systemen und die Visualisierung von Nanocarriers.
"Wollen Verfahren kombinieren"
"Konfokales Imaging und Live-Cell Imaging, also die Abbildung von lebenden Zellen, ist eine Standardmethode der Molekularbiologie. Aber wir haben in den vergangenen fünf Jahren, seit unseren Arbeiten mit dem hochauflösenden Konfokalmikroskop, bereits erfolgreich zeigen können, dass bildgebende Verfahren neuartige und wichtige Anknüpfungspunkte zur Chemie aufweisen", sagt Giorgia Del Favero.
Im Rahmen der Core Facility will man nun die Anbindung zu weiteren Forschungsrichtungen, etwa in Richtung Bioanalytik / Metabolomics und Lipidomics, aber auch funktionelle Materialwissenschaften weiter ausbauen. "In der neuen Facility wollen wir verschiedene bildgebende Verfahren kombinieren und damit unser Leistungsspektrum erweitern und verbessern", so Senior Scientist Del Favero.
Nicht nur schöne Bilder …
Die Mikroskopie liefere „nicht nur atemberaubend schöne Bilder, sondern auch äußerst wertvolle quantitative Daten". Sie kann so einerseits helfen, Forschungsergebnisse unvoreingenommen (untargeted) zu verifizieren, und andererseits unterstützen, große Datensätze übersichtlich darstellen und Zusammenhänge besser interpretierbar zu machen "beziehungsweise auch mögliche Interpretationsfehler zu vermeiden".
Die Facility-Leiterin Del Favero wechselte 2014 von der Universität Triest an die Universität Wien, um am Institut für Lebensmittelchemie und Toxikologie den Bereich Imaging aufzubauen. Mit ihrer eigenen Gruppe konzentriert sich die Pharmazeutische Chemikerin und Toxikologin nun auf den Einsatz der Bildanalysen, um mit neuartigen und innovativen Forschungsansätzen die Toxikologie weiter zu entwickeln.
… auch schöne Daten
Über die hochauflösende Mikroskopie der Fakultät sind Strukturen bis zu 20 Nanometer abbildbar, die Auflösung beim konfokalen Imaging geht nur bis 200 Nanometer. Jede Fragestellung benötige allerdings maßgeschneiderte Ansätze und eigens entwickelte Protokolle – und genau hier solle auch die seit Jahren aufgebaute Expertise an der Fakultät zum Einsatz kommen: "Wir entwickeln in Kooperationen mit mehreren Forschungsgruppen passende Imaging-Ansätze", so Del Favero: "Als komplementäre Forschungsmethode ist Imaging jedenfalls eine große Chance für methodische Neuentwicklungen."
- Core Facility Multimodal Imaging
Website: biophysical-toxicology.univie.ac.at/
Management: Giorgia Del Favero (Head), Christopher Gerner & Doris Marko (Deputy Heads)- Confocal Laser Scanning Microscope from Zeiss 710 including the ELYRA system PS.1 for super-resolution
- Cytation 3 modularer Multi-Detektions-Reader