Co-Corporeality – Degrees of Life: Ausstellungseröffnung und Projektabschluss

Eröffnung am 22.2.2022 - 19:00 per livestream cocorporeality.net

Ausstellung: 23.2. – 11.3.2022, Expositur der Universität für Angewandte Kunst, Rustenschacherallee 2-4, 1020 Wien

Das FWF Forschungsprojekt Co-Corporeality ist an der Schnittstelle zwischen Architektur, Kunst und Wissenschaft angesiedelt. Im Mittelpunkt der Forschung steht die Kommunikation mit unserer mikrobiellen Umwelt. Der Titel Co-Corporeality bezieht sich auf den „Zusammenschluß“ mehrerer Körper, deren Symbiose und gleichzeitige Co-Existenz, was gleichermaßen für unser Mikrobiom und unsere Umwelt gilt. Co-Corporeality beschäftigt sich mit der Frage, wie der Mensch mit seiner Umwelt, in diesem Fall Bakterien, in Kontakt treten kann. Co-Corporeality verwebt Sensortechnik, künstliche Intelligenz und Maschinen mit eben genannten biologischen Subjekten um eine neuartige raumgreifende Kommunikationsplattform zu schaffen.

In der Ausstellung Degrees of Life wird Co-Corporeality in Form einer großen, räumlichen Installation erlebbar gemacht. Es werden nonverbale Kommunikationsszenarien zwischen Menschen und Bakterien vorgestellt, um einen gemeinsamen Raum der Wahrnehmung und Koexistenz zu schaffen. Das Experiment wird von der Frage angetrieben: "Wie können wir mit einem Lebewesen kommunizieren, das von völlig anderer Natur ist? Da dieses Jemand, "das Andere", nicht  im Rahmen unseres Vokabulars spricht, untersucht die Ausstellung verschiedene Formen der nonverbalen Kommunikation, um eine Sprache zwischen Mensch und Mikroben mittels Technologie zu finden. Im Raum werden verschiedene sensorische Modi und Reaktionen ausgelöst, um zu erforschen, wie eine andere Kommunikation zwischen Menschen und Bakterien stattfinden kann. Der Blick auf das "Andere", sei er neugierig, ängstlich oder forschend, bildet die Grundlage für eine emotionale Verbindung. In der Ausstellung wird ein Eye-Tracking-Gerät verwendet, um den menschlichen Blick zu registrieren. Das Sensorgerät kann den Blick, die Aufmerksamkeitsspanne und die emotionale Ebene des Benutzers verfolgen und ist in der Ausstellung mit einer maschinellen Umgebung verbunden, in der verschiedene Bakterienarten leben. Der menschliche Blick aktiviert die maschinelle Umgebung, um das Wachstum der Bakterien zu steuern und zu stimulieren. Dazu nutzen wir bakterienspezifische Auslöser wie chemische Reaktionen und Veränderungen ihrer Umweltbedingungen durch Licht und die Zugabe von Nährstoffen.

Die Beschaffenheit des Raums schafft einen Kontext, der den menschlichen Körper in eine technologische Verflechtung mit nicht-menschlichem Leben bringt. Die Verflechtung zwischen dem menschlichen und dem bakteriellen Körper überbrückt zwei unterschiedliche Maßstäbe und Zeiträume und schafft einen Zustand der Co-Corporeality. Körperliche Präsenz wird in diesem Zusammenhang nicht nur als biologische Domäne verstanden, sondern auch als eine performative Einheit, die durch Interaktion mit anderen Medien entsteht. Interaktion ist unter diesen Umständen mit der Erzeugung von beobachtbaren ökologischen, biologischen und chemischen Ereignissen verbunden. Diese Ereignisse reichen von Echtzeitreaktionen bis hin zu einer verzögerten Reaktionszeit, um die Wahrnehmung von Zeit und Maßstab für verschiedene biologische Subjekte zu reflektieren und zu hinterfragen.

Eröffnung am 22.2.2022 - 19:00 per livestream cocorporeality.net

Die Ausstellung ist zwischen 23.2. – 11.3.2022 in der Expositur der Universität für Angewandte Kunst, Rustenschacherallee 2-4, 1020 Wien zu besichtigen. Bitte um Anmeldung.

 

Kontakt: Dr. Barbara Imhof, Barbara.imhof@liquifer.com,+43 69910275036

Daniela Mitterberger, mitterberger.daniela@gmail.com, +436508042183

Tiziano Derme, tiziano.derme@gmail.com

 

Teilnehmende:

Universität für angewandte Kunst Wien

Tiziano Derme (Co-PI)

Daniela Mitterberger (Co-PI)

Damjan Minovski

Barbara Imhof  (Co-PI)

Nathaniel Loretz

Xavier Madden

Jennifer Cunningham

Patricia Tibu

Kyle Koops

 

Österreichisches Institut für künstliche Intelligenz

Martin Gasser

Robert Trappl

 

Universität Wien

Institut für Materialchemie

Alexander Bismarck

Neptun Yousefi

Kathrin Weiland

Anne Zhao

 

Universität Wien

Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft. Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung

David Berry

Andi Heberlein

 

Universität Innsbruck

Institut für Mikrobiologie

Heribert Insam

Judith Ascher-Jenull

Carolin Gamirsi

Bakterien-Cellulose - Ein Projekt unter Mitwirken von Forscher*innen des Institutes für Materialchemie der Fakultät für Chemie, Universität Wien (© Co-Corporeality)