„Was mich an Chemie besonders fasziniert, ist Phänomenen und Prozessen auf den Grund zu gehen und schließlich das Gefühl zu bekommen, die Welt um mich herum ein kleines Stückchen besser zu verstehen. Mein Ziel als Chemiedidaktikerin ist es, anregende und innovative Lehr-Lern-Settings zu schaffen, um diese Faszination und dieses Gefühl auch in anderen zu entfachen.“
Elisabeth Hofer studierte Lehramt für allgemeinbildende höhere Schulen in den Fächern Chemie und Mathematik an der Universität Graz und war anschließend Lehrerin für Chemie, Mathematik, naturwissenschaftliches Arbeiten und die Vorbereitung für die Vorwissenschaftliche Arbeit an verschiedenen Schulen in der Steiermark. Parallel dazu arbeitete sie als Universitätsassistentin am Österreichischen Kompetenzzentrum für Didaktik der Chemie (AECC Chemie) an der Universität Wien, wo sie 2020 ihr Doktoratsstudium abschloss. In ihrer Dissertation untersuchte sie die „Implementierung von Aspekten Forschenden Lernens in den Chemieunterricht der Sekundarstufe II“.
„Mein Dissertationsprojekt und der Austausch mit Kolleg:innen weckten in mir die Begeisterung für die Forschung: neue chemiedidaktische Fragen zu stellen, Unterrichtspraxis systematisch zu untersuchen und weiterzuentwickeln und dabei stets auch ein Stück weit über die Grenzen der aktuellen Unterrichtsrealität hinauszudenken.“
Nach ihrer Promotion war Elisabeth Hofer als wissenschaftliche Mitarbeiterin und später als Vertretungsprofessorin für Didaktik der Naturwissenschaften am Insitut für Nachhaltige Chemie an der Leuphana Universität Lüneburg tätig. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich insbesondere damit, wie Chemieunterricht so gestaltet werden kann, dass er auf die komplexen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereitet und dennoch allen Schüler:innen die Partizipation an fachlichen Lehr-Lern-Prozessen ermöglicht. Ein besonderes Anliegen ist ihr dabei die enge Verzahnung zwischen chemiedidaktischer Theorie und Unterrichtspraxis, was sich in der intensiven Zusammenarbeit mit Schulklassen, Studierenden und Lehrer:innen widerspiegelt.
Seit April 2025 ist Elisabeth Hofer Professorin für Didaktik der Chemie und Leiterin des gleichnamigen Instituts an der Fakultät für Chemie. Besonders am Herzen liegt ihr dabei das noch junge Wiener-Lehr-Lern-Labor (WiL2La), in dem Schüler:innen spannende Einblicke in die Welt der Chemie und deren Berufsfelder bekommen und Studierende ihr chemiedidaktisches Wissen und ihre Kompetenzen in authentischen Lehr-Lern-Situationen erproben und reflektieren können. Das WiL2La soll dabei auch eine Vermittlerrolle zwischen Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Schule einnehmen. Indem aktuelle Forschungsthemen für Schüler:innen unterschiedlicher Altersstufen aufbereitet werden, können chemiespezifische Denk- und Arbeitsweisen nachvollzogen und wissenschaftliche Erkenntnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.