FFG Spin-off Fellowship für effiziente Herstellung von isotopenmarkierten Aminosäuren

16.01.2023

Das Projekt "Markierte Aminosäuren" ist eines von insgesamt elf kürzlich bewilligten FFG Spin-off-Stipendien, das von FFG-Stipendiat Predrag Kalaba und Host Markus Muttenthaler am Institut für Biologische Chemie der Universität Wien geleitet wird.

Aminosäuren sind die Bausteine des Lebens. Ersetzt man die Atome in diesen Aminosäuren durch schwerere, erhält man schwere Aminosäuren, die gemeinhin als isotopenmarkierte Aminosäuren bezeichnet werden. Diese Aminosäuren sind etwas besonderes, denn sie ermöglichen es der Forschung, mit modernen Analysetechniken (NMR, MS) ihre Bewegung, Interaktion und ihren Stoffwechsel in biologischen Umgebungen, einschließlich Tieren und Menschen, zu verfolgen. Sie sind ein leistungsfähiges Werkzeug zur Lösung komplexer biologischer Fragen und können die Grundlagenforschung sowie die Arzneimittelentdeckung beschleunigen. Trotz ihrer Nützlichkeit wurde ihr volles Potenzial bisher nicht ausgeschöpft, weil sie knapp und teuer sind, was mit ihren ineffizienten Produktionsverfahren zusammenhängt.

Mit ihren Forschungsarbeiten haben Markus Muttenthaler und seine Gruppe am Institut für Biologische Chemie die Grenzen zwischen "Bioengineering" und "synthetischer Chemie" aufgebrochen, um die mit diesen Aminosäuren verbundenen Produktionsprobleme zu überwinden. Er und sein Team (Predrag Kalaba, Kirtikumar Jadhav und Manuel Uhlir) haben ein innovatives und effizientes Verfahren zur Herstellung eines kompletten Satzes von isotopenmarkierten Aminosäuren entwickelt. Diese Technologie ist skalierbar, zeiteffizient, liegt unter den derzeitigen Produktionskosten der Industrie und ermöglicht den Zugang zu einer kompletten Familie dieser markierten Aminosäuren.

Um diese Technologie weiter voranzutreiben, wird Predrag Kalaba mit zwei Postdocs und zwei Techniker*innen den Umfang und die Reichweite dieser Technologie optimieren und erweitern, um Zugang zu diesen Aminosäuren in einem für die industrielle Produktion geeigneten Maßstab zu erhalten. Kalaba und sein Team haben das ehrgeizige Ziel, diese Technologie auf ein kommerzielles Niveau zu bringen und ein Spin-off-Unternehmen zu gründen, das Wissenschaftler*innen die Möglichkeit bieten würde, neue Forschungswege zu beschreiten, die Grundlagenforschung umzusetzen und die Entdeckung von Arzneimitteln zu beschleunigen, was langfristig zu einer allgemeinen Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden führen würde. Diese Forschung würde Österreich wirtschaftliche Vorteile bringen und Österreichs Führungsrolle in Biotechnologie und Innovation stärken.

 

 

FFG-Stipendiant Predag Kalaba (l.) und Gruppenleiter Markus Muttenthaler (© Kirti_Arts; Muttenthaler)