Sophia Harringer war bis April 2021 Doktorandin am Institut für Anorganische Chemie und dissertierte im Bereich der organometallischen Chemie zum Thema Leitstrukturoptimierung zur Entwicklung von organometallischen Krebsmedikamenten ("Lead structure optimisation for the development of organometallic anticancer drugs").
Im Kampf gegen Krebs stellt die metallbasierte Chemotherapie eine nicht mehr wegzudenkende Therapiemöglichkeit dar. Da gängige Platin-basierte Zytostatika allerdings eine Reihe drastischer und unerwünschter Nebeneffekte hervorrufen, hat es sich die bio-anorganische Chemie zum Ziel gesetzt alternative Krebsmedikamente zu entwickeln. In diesem Kontext haben unter anderem Ruthenium‑Koordinationsverbindungen vielversprechende Ergebnisse geliefert (z.B. BOLD-100). Neben den Koordinationsverbindungen hat sich auch die Familie der organmetallischen piano-stool Komplexe etabliert, deren Struktur eine schnelle und vielseitige Modifikation erlaubt. Dadurch sollen Medikamentenkandidaten mit der besten Kombination aus Verträglichkeit und minimalen (oder nicht vorhandenen) Nebenwirkungen generiert werden.
Auszeichnung für herausragende Dissertationen
"Ich fühle mich geehrt und bin stolz für einen Staatspreis vorgeschlagen und ausgewählt worden zu sein. Für mich bedeutet diese Auszeichnung die Krönung meiner bisherigen wissenschaftlichen Laufbahn und ich bin allen meinen Vorgesetzten und Kolleg*innen dankbar für die lehrreichen Jahre und die schöne Zeit. Zudem freue ich mich, dass ich meiner Familie, die mich immer unterstützt hat, auf diese Weise ein kleines Stück zurückgeben kann", sagte Sophia Harringer anlässlich des Erhaltes der Urkunde.
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung vergibt seit dem Jahr 2008 jährlich diesen Preis (dotiert mit je 3.000 Euro) für herausragende Dissertationen an Universitäten. 2021 kam es zur vierzehnten Verleihung dieser Auszeichnung; die Verleihungszeremonie, geplant für 7. Dezember, wurde wegen des Corona-Lockdowns abgesagt.