Auf neuem Weg vom Molekül zum Wirkstoff

01.02.2019

Das Christian Doppler Labor für Entropieorientiertes Drug Design hat das Ziel, therapeutische Wirkstoffe für Erkrankungen wie Krebs mittels eines neuen Ansatzes zu entwickeln. --- Gefördert über die Christian Doppler Gesellschaft, Laufzeit: 2019-2026

Verantwortliche Personen

Univ.-Prof. Dr. Nuno Maulide, The Maulide Group, Institut für Organische Chemie, Fakultät für Chemie, Universität Wien, u:find

Kooperationspartner*innen

Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co K

Beschreibung der Aktivität

Die Wissenschafter*innen vom Institut für Organische Chemie wollen gemeinsam mit dem Pharmakonzern Boehringer Ingelheim Wirkstoff-Moleküle so aufbauen, dass diese sich dem physikalischen Phänomen der Entropie entziehen und der Wirkstoff gleichzeitig bestmöglich an sein Zielprotein bindet, um die gewünschten Effekte für eine erfolgreiche Therapie hervorzurufen. Der Wirkstoff muss wie der passende Schlüssel zum Schloss ans Zielprotein binden können. Nur sind die meisten solcher Verbindungen relativ flexibel und unterliegen damit der Entropie, also einem physikalischen Phänomen, welches die Passform der Moleküle gefährdet. Die Forscher*innen wollen die Moleküle so konzipieren und synthetisieren, dass sie von Beginn an möglichst starr sind und damit ihre Passform nicht verlieren. Dies gelingt zum Beispiel unter Einbau von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen oder durch Einbettung in molekulare Ringsysteme.   

Wirkung/Zukunftsorientierung/Nachhaltigkeit

Noch fehlten Medikamente gegen die zentralsten Proteine ("The Big Four"), die über Mutationen einen Großteil von Krebserkrankungen enstcheidend beeinflussen. Das entropieorientierte Medikamentendesign ist hier ein neuer Ansatz für die Medikamentenentwicklung. Erste Studien weisen zudem darauf hin, dass entropieorientiertes Wirkstoffdesign die Entwicklung von Medikamenten auch beschleunigen kann.

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