Verantwortliche Personen
Prof. DDr. Bernhard K. Keppler, Assoz.-Prof. Dr. Christian Kowol, Bioanorganische Chemie, Institut für Anorganische Chemie, Fakultät für Chemie, Universität Wien u:find
Kooperationspartner*innen
Prof. Petra Heffeter und Prof. Walter Berger, Medizinische Universität Wien, Institut für Krebsforschung
P4 Therapeutics GmbH, Wien (AT)
Beschreibung der Aktivität
Seit Jahrzehnten werden die Krebstherapeutika Cisplatin und Carboplatin in nahezu jedem zweiten Therapieschema angewendet. Ihre unspezifische Aktivität führt jedoch zu gravierenden Nebenwirkungen, die die Lebensqualität der Patienten stark beeinträchtigen. Albuplatin ist ein neues Krebstherapeutikum, welches stärker und spezifischer im bösartigen Gewebe anreichert und so gezielter und effizienter die Krebszellen abtötet als die derzeit zugelassenen Platinverbindungen. Bei Albuplatin handelt es sich um eine Prodrug, das heißt der Wirkstoff wird in einer ungiftigen Form verabreicht und wird es im Tumorgewebe aktiviert. Des Weiteren bindet das durch Infusion verabreichte Albuplatin im Blut des Patienten/der Patientin sofort an das Taxiprotein Albumin.
Anschließend wird Albuplatin durch die erhöhe Albuminaufnahme der Krebszellen gezielt im Tumorgewebe angereichert und dort schlussendlich selektiv zum aktiven Therapeutikum umgewandelt. Albuplatin überzeugte bereits in einer Reihe von unterschiedlichen Tumormodellen.
Wirkung/Zukunftsorientierung/Nachhaltigkeit
Die selektive Anreicherung im Tumor und Krebszelle, die verlängerte Plasmahalbwertszeit und der daraus resultierende tumorspezifische Depoteffekt eröffnen Albuplatin einen Weg zu einer verlässlicheren zielgerichteten Therapie mit weniger Nebenwirkungen. Dadurch wird Albuplatin zu einem verlängerten Überleben und einer deutlich verbesserten Lebensqualität der Patient*innen beitragen.
Links
- P4T News
- Presseaussendung - Per Anhalter in die Krebszelle: Die nächste Generation von Platintherapeutika (21.6.2019)