Verantwortliche Personen
Univ.-Prof. Dr. Alexander Bismarck, Polymer & Composite Engineering Group, Institut für Materialchemie, Fakultät für Chemie, Universität Wien, u:find
Kooperationspartner*innen
Ecoinno (H.K.)Limited, ein Tech-Unternehmen mit Sitz in Hong Kong
Beschreibung der Aktivität
Cellulose ist ein Naturprodukt, welches als Ersatz für viele Materialien, darunter synthetische Polymere, dienen kann. Die Gruppe um Alexander Bismarck hat auf Basis von Cellulose Einweg-Food-Verpackungen für Fertiggerichte entwickelt, die bereits im Flugverkehr in Kooperation mit einer asiatischen Fluglinie an Board getestet wurden. In den Containern kann man das Essen auf minus 18 Grad Celsius schockgefrieren, in der Mikrowelle auftauen oder sogar erhitzen, und nach Gebrauch sind sie vollständig kompostierbar.
Die an der Fakultät für Chemie entwickelten Food Container bestehen dabei nur aus Papier, reinem Cellulosematerial: eine besondere Entwicklung ist die Beschichtung innen im Behälter, die ebenfalls nur aus Papier ist. Die spezielle Kombination von Cellulosefibrillen im Kleinmaßstab, cellulose microfibres, verleiht dem Container seine Eigenschaften. Die Fasern unterscheiden sich nicht chemisch, sondern in ihrem Durchmesser im Sub-Mikrometer-Bereich. Über die Mischung der verschiedenen Fasern können die ForscherInnen die Durchlässigkeit und Festigkeit einstellen.
Wirkung/Zukunftsorientierung/Nachhaltigkeit
Natürlich, ökologisch, kompostierbar, recyclingfähig und dabei noch aus besonders zugfesten Fasern bestehend – als vielseitig verwendbares Biomaterial oder Green Material steht die Cellulose und besonders die mikro-fibrillierte Cellulose als Ersatz für umweltproblematische, nicht erneuerbare Materialien wie etwa Kunststoffe zunehmend im Mittelpunkt der Forschung. Kompostierbare und auf Papierbasis hergestellte Food Container sind eine vielversprechende Alternative zu Aluminiumverpackung, kunststoffbeschichteten Plastik oder Plastikgeschirr. Nach Gebrauch kann das Cellulosegeschirr kompostiert werden oder in einer Biogasanlage fermentiert werden, um Energie zu produzieren. Aus den Containern könnte man auch wieder Cellulosefasern für andere Anwendungen, etwa für Verpackungsmaterial oder Verbundwerkstoffe, gewinnen.