Künstlerische Gestaltung

Gedenkwand in Frontalansicht

(Copyright: Universität Wien/ Phillip Lichtenegger)

Tabula rasa? Gedächtnis und Tafel – was bleibt?

(Titel der Gedenkwand)

Noch Platon hatte das Gedächtnis mit einer Wachstafel (tabula rasa) verglichen, die - leer und aufnahmebereit - durch Erfahrung geprägt wird. Die Marmortafel hingegen dient der unauslöschlichen Erinnerung, wie sie ein Gedächtnis nicht leisten kann – hier an durch den Nationalsozialismus ausgelöschte Persönlichkeiten. Doch was bleibt darauf unerwähnt?

Dem ehernen Marmor setzen Bele Marx & Gilles Mussard in subtiler Weise Licht und Glas entgegen, Symbole für Aufklärung und Transparenz. Seit Jahren beschäftigt sich das Künstlerpaar mit Geschichte und Erinnerung, hinterfragt Wahrnehmungsstereotype und verweist darauf, dass Geschichtsschreibung ein fortlaufender Prozess ist, der immer wieder neue Fragen stellt, neu infrage stellt. Ihre künstlerische Intervention bietet der Indifferenz die Stirn. (Elvira M. Gross)